
LÜFTUNG IM WINTERGARTEN
STRATEGIEN, ARTEN UND MÖGLICHKEITEN
Die Wintergarten-Belüftung
Drei Lüftungsstrategien
Neben der richtigen Beschattung Ihres Wintergartens spielt auch die korrekte Be- und Entlüftung eine entscheidende Rolle für das richtige Raumklima. Insgesamt drei grundlegende Lüftungsstrategien können für den Luftaustausch im Wintergarten eingesetzt werden.
Dachlüftung beziehungsweise Firstlüftung:
Diese Lüftungsart kommt am häufigsten vor. Verbrauchte Luft wird über Lüftungsklappen im Dach abgeführt. Diese können entweder automatisch oder manuell betrieben werden. Alternativ sorgen sogenannten Walzenlüfter für frische Luft. Auch sie sind im Dachbereich angebracht. Die Zuführung von Zuluft erfolgt über Fenster, Türen oder Schiebelüfter.
Querlüftung:
Bei dieser Lüftungsstrategie erfolgt die Belüftung durchLüftungsklappen an den Seitenteilen. Verbrauchte Luft wird ebenfalls an der Seite des Wintergartens durch Fenster oder Oberlichter abgeführt. Diese werden mechanisch oder per Hand betrieben. Für eine reibungslose Lüftung sollten zwischen Zu- und Abluftvorrichtungen maximal sechs Meter liegen.
Die Abluft wird idealerweise über den höchsten Punkt im Wintergarten abgeleitet. Die nach oben steigende warme Luft kann so am einfachsten abgeführt werden. Zuluft-Systeme sind dagegen in der Regel in Bodennähe angebracht.
Natürliche oder mechanische Belüftung?
Neben den drei grundlegenden Lüftungsstrategien müssen sich Wintergarten-Besitzer für eine Art der Belüftung entscheiden. Hier stehen mehrere Möglichkeiten der Belüftung zur Auswahl. Generell wird jedoch zwischen der mechanischen, auch motorisch genannt, und einer natürlichen, auch thermisch genannt, Belüftung unterschieden. Selbst bei einer effektiven Außenbeschattung muss die Luft im Wintergarten 10 Mal pro Stunde gewechselt werden, um Stauluft zu vermeiden. Da dies manuell nur schwer umsetzbar ist, empfiehlt es sich eine mechanische Lüftungsanlage zu installieren.
1.) Natürliche Lüftung
Hier greift das Gesetz des thermischen Auftriebs. Warme verbrauchte Luft steigt nach oben und kann dort abtransportiert werden. Die frische und kältere Zuluft tritt durch Lüftungssysteme in Bodennähe ein. Die natürliche Lüftung ist geräuschlos und kostensparend. In der Regel werden die Lüftungselemente per Hand bedient. Ein Nachteil der natürlichen Lüftung ist, dass der Wintergartenbesitzer sich stets um die Lüftung kümmern muss.
Info
Als Faustregel für die natürliche Belüftung gilt: Mindestens zehn Prozent der verglasten Fläche sollte geöffnet werden können. Zwei Drittel der Lüftungselemente sollten sich im oberen Bereich und ein Drittel in Bodennähe des Wintergartens befinden.
2.) Mechanische Lüftung
Die Zu- und Abluftöffnungen bei der mechanischen Lüftung sind wesentlich kleiner als die der natürlichen und werden automatisch über einen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsfühler gesteuert. Ein weiterer Vorteil gegenüber der natürlichen Lüftung besteht in der erhöhten Sicherheit gegen Einbruch. Bei häufiger Abwesenheit der Bewohner und einer anspruchsvollen Bepflanzung empfiehlt sich die automatische Lüftung. Sie lässt sich feiner abstimmen und sorgt für ein konstant gutes Raumklima.
Info
Die Warmluft aus dem Wintergarten kann mittels eines Fortluftgerätes ins Haupthaus weitergeleitet werden. Ebenso strömt die Luft aus dem Haus zur Erwärmung in den Wintergarten. Aus dem Wärmegewinn resultiert eine Heizölersparnis für Sie: Bei einer Wohnfläche von 125 qm und einem jährlichen Ölverbrauch von 3.000 l sparen Sie so bis zu 500 l Öl und damit Geld.
Möglichkeiten der Wintergartenlüftung
Ob natürlich oder mechanisch: Jede Lüftungsart erfolgt über bestimmte Lüftungssysteme. Hier finden zukünftige Wintergartenbesitzer die drei wichtigsten Lüftungselemente auf einen Blick.
1.) Fenster
Viele Wintergärten werden nach dem Prinzip der Querlüftung natürlich belüftet. Je nachdem wie groß der Wintergarten ist, müssen auch in die Dachfläche Abluftfenster eingeplant werden. Bei einem Schiebe- ober Klappfenster im Dachbereich empfiehlt sich allerdings eine motorische Steuerung. So kann das Fenster bei Regen schnell geschlossen werden. Für den Fall, dass die Fenster manuell bedient werden, ist eine konstant ausreichende Lüftung aber nur bei Anwesenheit der Hausbewohner sichergestellt.
2.) Schiebelüfter
Schiebelüfter werden in der Regel in Bodennähe des Wintergartens angebracht. Durch sie kann frische Luft einströmen. Sie werden entweder manuell oder automatisch betätigt. Für eine reibungslose Entlüftung sollten die Schiebelüfter in Kombination mit Oberlichtern oder Dachfenster betrieben werden: Nur so wird die aufsteigende wärmere Luft im oberen Bereich des Wintergartens schnell abgeführt. Allergieanfällige Personen können den Schiebelüfter auch mit einem speziellen Pollenfilter versehen.
3.) Walzenlüfter
Ein Walzenlüfter befördert die warme Luft aus dem Innern des Wintergartens schnell nach außen. Besonders sinnvoll ist eine Kombination mit Schiebelüftern, die eine ausreichende Frischluftzufuhr gewährleisten. Walzenlüfter werden elektrisch betrieben und sind im Betrieb daher geräuschvoll.
Eine effektive Belüftung ist ein wichtiger Faktor für ein behagliches Klima im Wintergarten. Ergänzt durch ein gut geplantes Beschattungssystem ermöglicht die richtige Belüftung eine ideale Nutzung des Wintergartens. Idealerweise sollte das Lüftungssystem an die Gewohnheiten der Hausbewohner und die Nutzungsabsichten im Wintergarten angepasst werden.
Quelle: Käuferportal
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